Twit­ter hat seit Elon Musks Über­nah­me stark an Attrak­ti­vi­tät ver­lo­ren. Wer nach einer Alter­na­ti­ve sucht, stößt schnell auf Mast­o­don. Was sich dahin­ter ver­birgt und ob sich ein Wech­sel für Dich lohnt, erfährst Du in unse­rem Blog. Wir stel­len Dir außer­dem Ersatz­op­tio­nen für Face­book, You­Tube und Insta­gram vor. Lohnt sich ein Wech­sel zu Mast­o­don für Dich? Lies wei­ter und fin­de es heraus!

Mit Mastodon ins Fediverse

Eine Anmel­dung bei Mast­o­don ent­führt dich in eine ande­re Welt – das Fedi­ver­se. Die­ses Schach­tel­wort aus „Fede­ra­ti­on” und „Uni­ver­se” beschreibt ein alter­na­ti­ves „Uni­ver­sum“ von sozia­len Netz­wer­ken, die gemein­schaft­lich und ohne kom­mer­zi­el­le Absich­ten betrie­ben wer­den. Mast­o­don ist nach einer Ele­fan­ten­art benannt, die vor etwa 10.000 Jah­ren aus­ge­stor­ben ist. Daher wird auf Mast­o­don auch nicht gezwit­schert wie im Reich des Twit­ter-Vögel­chens, son­dern getrö­tet – als Hom­mage an das namens­ge­ben­de Tier.

Eugen Roch­ko hat Mast­o­don im Jahr 2016 grün­de­te und seit­dem wer­be- und track­ing­frei wei­ter­ent­wi­ckelt. Das gesam­te Pro­jekt wird durch Spen­den finan­ziert und ist somit frei von kom­mer­zi­el­len Inter­es­sen. Das Beson­de­re sind außer­dem die unab­hän­gi­gen Mast­o­don-Ser­ver, auch Instan­zen genannt. Jeder, ob Orga­ni­sa­ti­on oder Ein­zel­per­son, kann eine eige­ne Instanz erstel­len und sich mit ande­ren Mastodon-Nutzer:innen ver­net­zen. Das macht Mast­o­don zu einem dezen­tra­len, offe­nen Netz­werk, das von sei­nen Nutzer:innen mit­ge­stal­tet wird.

Was passiert, wenn Du Dich bei Mastodon anmeldest?

Der Wech­sel von Twit­ter zu Mast­o­don gestal­tet sich kin­der­leicht. Selbst Dei­ne bereits bestehen­den Twit­ter-Fol­lower, die eben­falls Mast­o­don nut­zen, blei­ben Dir erhal­ten. Auf den ers­ten Blick sieht Mast­o­don auch dem alt­be­kann­ten Twit­ter sehr ähn­lich: Eine Time­line mit Bei­trä­gen, die Du kom­men­tie­ren, tei­len und liken kannst. Doch der ent­schei­den­de Unter­schied ist, dass Mast­o­don kon­se­quent auf eine chro­no­lo­gi­sche Ord­nung setzt. Kei­ne undurch­sich­ti­ge, Algo­rith­mus gesteu­er­te Anord­nung von Bei­trä­gen – hier fin­dest Du ech­te Zeitleisten.

Und das ist noch nicht alles: Statt ein­zel­nen Unter­neh­mens­pro­fi­len begeg­nest Du the­ma­ti­schen Instan­zen, die von Orga­ni­sa­tio­nen und Ein­zel­per­so­nen gemein­sam genutzt wer­den. Der Name die­ser Instan­zen wird, ähn­lich wie bei einer E‑Mail-Adres­se, mit einem „@” an dei­nen Nut­zer­na­men ange­hängt. Ein groß­ar­ti­ges Bei­spiel gibt es von unse­rem punkt­Ham­bur­ger des Monats Juni www.fabcity.hamburg: @fabcityhamburg@mastodon.social.

Alternativen für Instagram, Facebook und Co.

Lass Dich nicht von den vie­len Mög­lich­kei­ten im Fedi­ver­se über­for­dern. Es gibt zahl­rei­che Alter­na­ti­ven zu Twit­ter, die ihre ganz eige­nen Stär­ken haben. Ple­ro­ma bei­spiels­wei­se ermög­licht lan­ge Bei­trä­ge mit mehr als 500 Zei­chen. Und dann gibt es noch minus.social, eine Idee des Künst­lers Ben Gros­ser, der ein begrenz­tes sozia­les Netz­werk geschaf­fen hat, bei dem jedes Mit­glied nur maxi­mal 100 Bei­trä­ge ver­öf­fent­li­chen darf. Kei­ne Likes, kei­ne Sta­tis­ti­ken – nur reflek­tier­te Inhal­te mit ech­tem Mehr­wert. Aber auch für Insta­gram, You­Tube und Face­book gibt es im Fedi­ver­se eine Viel­zahl alter­na­ti­ver „Pla­ne­ten”. Peer­tu­be bie­tet ähn­li­che Funk­tio­nen wie You­Tube und Pixel­fed ist das Insta­gram-Äqui­va­lent. Wenn Du Face­book ver­mei­den möch­test, gibt es Alter­na­ti­ven wie Fri­en­di­caHub­zil­la und Dia­spo­ra.

Kann Mastodon Twitter ablösen und das Fediverse erobern?

Das Fedi­ver­se – ein Uni­ver­sum, das seit 2008 exis­tiert und erst durch den Auf­tritt von Mast­o­don zehn Jah­re spä­ter ins Ram­pen­licht rück­te. Wäh­rend Twit­ter durch anhal­ten­de Unru­hen in der Kri­tik steht, erfährt Mast­o­don einen enor­men Auf­schwung. Tat­säch­lich berich­tet Grün­der Eugen Roch­ko, dass mit Elon Musks ers­tem Erschei­nen auf Twit­ter, Mast­o­don im April 2022 fast 94.000 neue Nutzer:innen auf ein­mal hin­zu­ka­men. Inner­halb von nur zwei Mona­ten stieg die Nut­zer­zahl von 300.000 auf 2,5 Mil­lio­nen an.

Nur die Zeit wird zei­gen, ob Mast­o­don eine ech­te Alter­na­ti­ve für Twit­ter sein kann. Doch es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick auf die­se auf­stre­ben­de Platt­form zu wer­fen. Viel­leicht ermög­li­chen uns Mast­o­don und Co. eine neue Per­spek­ti­ve und ein unab­hän­gi­ge­res Den­ken, das uns kon­ven­tio­nel­le sozia­le Medi­en nicht bie­ten können.

Der Bei­trag hat Dir gefal­len? Dann stö­be­re doch mal in unse­rem Blog, wo Dich vie­le Tipps rund um Web­sei­ten, Nach­hal­tig­keit und IT-Sicher­heit erwarten.