Die Teilnahme am 32. ICANN-Meeting in Paris hat sich gelohnt: Nach jahrelangen Diskussionen hat das ICANN-Board einstimmig das Konzept für die Einführung neuer Top-Level-Doamins angenommen und damit den Weg für die Bewerbungen um neue Domains durch Initiativen wie die unsere vorgegeben. Die ersten Bewerbungen werden im Sommer 2009 möglich sein. Die Initiative aus Berlin wird diese Gelegenheit sicher schon nutzen können. Auch Paris hat noch auf der ICANN-Konferenz durch den stellvertretenden Bürgermeister angekündigt, dass man sich für eine TLD .paris bewerben wolle. Damit ist der Wettbewerb unter den Metropolen entbrannt und wirkt sich hoffentlich positiv auch auf unsere Initiative aus.
I love .hamburg
Bundestag entscheidet sich für regionale Top-Level-Domains
Der Deutsche Bundestag hat am 18.01.2008 um 21:03 Uhr mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und FDP dem Antrag „Weiterentwicklung des Adressraums im Internet“ (Drucksachennummer 16/4564) zugestimmt. Enthalten haben sich Bündnis 90/Die Grünen und dagegen gestimmt die Linken.
Koalition beschließt Unterstützung für regionale Top-Level-Domains
In dem von den Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD eingebrachten Antrag wird die Bundesregierung dazu aufgefordert, sich für die Weiterentwicklung des Adressraums im Internet einzusetzen. Dabei geht es insbesondere um die Einführung neuer Top-Level-Domains. In erster Linie für urbane und regionale Gemeinschaften wie beispielsweise „.hamburg“, „.nrw“ oder „.berlin“. Laut Antrag ist die Weiterentwicklung des Adressraums im Internet mittel- und langfristig von richtungweisender Bedeutung. Für die Bundesländer, Städte, Gemeinden und Regionen bedeutet dies bessere Sichtbarkeit und Erkennbarkeit im Internet. Hierdurch entstehen für alle Beteiligten große neue Chancen. Auch für die Nutzerinnen und Nutzer des Internet ist wichtig, dass Inhalte weltweit leicht und nachvollziehbar zu finden sind.
Einsatz für regionale Top-Level-Domains
Die Bundesregierung soll auf internationaler Ebene zudem darauf hinwirken, dass die Verwaltung der Domains und Top-Level-Domains weiter im Rahmen einer Selbstverwaltung der Internetgemeinschaft unter Aufsicht einer internationalen Kooperation durchgeführt wird. Außerdem soll sich die Bundesregierung dafür stark machen, dass der Zeichensatz im Domain-Namensystem flexibilisiert wird. Damit sollen auch Schriftzeichen anderer Sprachen, Umlaute und Sonderzeichen aufgenommen werden. Des Weiteren sollen Personenbezogene Daten sollen in Zukunft besser gegen Identitätsdiebstahl und anderen Missbrauch geschützt werden. Personenbezogene Daten können z.B. im Zusammenhang mit der Registrierung einer Domain erfasst werden,
eco-Studie zu Top-Level-Domains für Städte und Regionen
Der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft hat eine interessante Marktstudie veröffentlicht. Danach wünschen deutsche Internetnutzer einprägsamere Domainnamen für Städte und Regionen.
Die Mehrheit privater Internetnutzer wünscht in Zukunft die vermehrte Verwendung lokaler Domainendungen nach dem Muster .stadt oder .region, weil sie aufgrund des einprägsameren Namens wesentlich einfacher und schneller an die von ihnen gesuchten Informationen gelangen können. Das ist ein zentrales Ergebnis der Umfrage*, die der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft Anfang Oktober durch das Marktforschungsinstitut eResult hat durchführen lassen.
Auf die Frage, ob Internetadressen wie beispielsweise www.amtsgericht.nuernberg oder www.standesamt.nuernberg helfen können, Internetangebote von Behörden einer Stadt beziehungsweise Region effizienter nutzen zu können, antworteten 63,8 Prozent der Befragten mit „ja“, 28,9 Prozent mit „möglicherweise“ und nur 7,3 Prozent mit „nein“. Auf die Frage, welche Internetadresse ideal wäre, um im Netz das Fundbüro der eigenen Stadt zu finden, befürworteten 43 Prozent der im Raum Nürnberg ansässigen Bürger die Domain www.fundbuero.nuernberg. Herkömmliche Adressen wie www.fundbuero.nuernberg.de (26 Prozent) oder www.nuernberg.de/fundbuero (21 Prozent) folgen mit gehörigem Abstand. Kaum noch Zustimmung (acht Prozent) findet ein allgemein gehaltener Name wie www.nuernberg.de.
Wir stellen anhand dieser Ergebnisse fest, dass sich private Internetnutzer bei der Namensgebung von Webadressen mehr Rücksichtnahme auf ihre Intuition wünschen“.
Städte und Regionen sind daher gut beraten, wenn sie sich einmal in den zielorientierten Nutzer am PC hinein versetzen und sich überlegen, welche Adresse für diesen nahe liegend ist, um möglichst unkompliziert Antworten auf seine Fragen zu bekommen.
eco-Geschäftsführer Harald A. Summa
Eine Webadresse dürfe daher weder so allgemein gehalten sein, dass sie die Suche unnötig in die Länge zieht, noch so kompliziert, dass sie sich niemand merken kann. Insbesondere Behörden bekommen auf diese Weise ein Instrument an die Hand, mit dem sie das Verhältnis zwischen Staat und Bürger um ein Vielfaches verbessern können.
Erste regionale Top-Level-Domains bestätigen Interesse
Die europäischen Behörden haben die Top-Level-Domains im Bereich der Verwaltung bereits erfolgreich umgesetzt. Seit der Einführung der .eu-Domains im Dezember 2005 wurden zahlreiche Internetadressen schon in leichter zu merkende und auf die Intuition der Bürger zugeschnittene Domains geändert. Im Vorfeld der Einführung von .eu hatten zahlreiche Studien in verschiedenen europäischen Ländern gezeigt, dass die Auffindbarkeit durch den Internetnutzer das wichtigste Zugangshindernis für die Angebote der EU darstellten.
Hintergrund der empirischen Erhebung ist die bevorstehende Erweiterung des Namensraumes im Internet durch die Verwaltungsorganisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers). Ziel der Maßnahme ist, den Wettbewerb zu fördern und für eine größere Auswahl zu sorgen. Es gehe darum, die „Vielfalt der Völker, der Geographie und der Unternehmen weltweit im Domain-Namen-System abzubilden“, so Dr. Paul Twomey, President und CEO von ICANN, in einer Stellungnahme. Auf dem kommenden ICANN-Treffen in Los Angeles vom 29.10. bis 2.11.2007 soll der Zeitplan für die Umsetzung dieser Strategie festgelegt werden. Auch der Deutsche Bundestag hat sich nach eingehenden Beratungen, an denen unter anderem auch der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft beteiligt war, für die Einführung von Top-Level-Domains für Städte und Regionen ausgesprochen.
Altona einstimmig für .hamburg
Auf Nachfrage erhalten wir den am 28. Juni beschlossenen interfraktionellen Antrag der Bezirksversammlung Altona:
Daher fordert die Bezirksversammlung Altona die zuständigen Behörden auf, sich in das Verfahren für die Einführung kommunaler geoTLD einzuschalten und sich baldmöglichst für die Vergabe der geoTLD .hamburg und entsprechend der Bezirke .altona, .bergedorf etc. an die Hansestadt einzusetzen.
Antrag dotHAMBURG
Hamburg ist überall zuhause. Der Berliner Foto-Journalist Harry Hampel hat in seinem Bildband „Von Hamburg über Hamburg nach Hamburg” viele der über 50 Orte mit dem Namen Hamburg als Botschafter der Hansestadt bereist. Die meisten Hamburgs haben Hamburger Auswanderer gegründet. Für dothamburg sind die anderen Hamburgs nicht unwichtig, da die für eine Zulassung von .hamburg zuständige Internet-Verwaltungsorganisation ICANN auch danach fragen wird, wie die kleinen Hamburgs mit einbezogen werden:

.altona oder doch lieber .hamburg
Im Protokoll der Bezirksversammlung Altona vom 28.06.2007 findet sich ein dringlicher Antrag der SPD-Fraktion mit dem Thema „dotHamburg“ – Kurs auf kommunale Top-Level-Domains, der einen vorher gestellten Alternativantrag der Fraktionen von CDU und GAL (567CG) zu dotAltona“ – Kurs auf kommunale Top-Level-Domains, aufgreift. Damit stellt sich die Frage, .altona oder doch lieber .hamburg? Wir werden den Anträgen einmal auf den Grund gehen.
Quellen: Protokoll der Bezirksversammlung Altona, Antrag der SPD, Beitrag im SPD Newsletter
Sehr viele Hamburgs
Es existieren noch mehr Orte mit dem Namen Hamburg als wir bisher angenommen haben. Zwar gibt es auf Hamburg.de eine Übersichtskarte der größeren Hamburgs, aber es existieren noch viele Hamburgs mehr. Allein eine Suche bei www.hitta.se fördert 21 Hamburgs in Schweden hervor. Wie sollen wir die nur alle besuchen und dort für .hamburg werben?

Bildquelle: Hamburg.de
Von Hamburg über Hamburg nach …
Hamburg ist überall. Der Berliner Foto-Journalist Harry Hampel hat in seinem Bildband „Von Hamburg über Hamburg nach Hamburg” viele der über 50 Orte mit dem Namen Hamburg als Botschafter der Hansestadt bereist. Die meisten Hamburgs wurden von Hamburger Auswanderern gegründet.
Für dothamburg sind die anderen Hamburgs nicht unwichtig. Die für eine Zulassung von .hamburg zuständige Internet-Verwaltungsorganisation ICANN wird auch danach fragen, wie die kleinen Hamburgs mit einbezogen werden.
Bildquelle Amazon, Buch bestellen bei Amazon hier

dotHAMBURG – punktHAMBURG – Hamburg-Domain
dotHAMBURG – punktHAMBURG oder Hamburg-Domain? Dieser Frage stellten wir uns. Hamburgdomain wird die Presse .hamburg wohl nennen, wie auch schon bei der EU-Domain nachzulesen. punktHAMBURG ist vielleicht etwas ungewohnt und „punkt” wird nicht unbedingt in Verbindung mit Internet gebracht. Also werden wir das Projekt „dotHAMBURG” nennen, „dot” für den Internet-Punkt wie bei „dotCOM”. „dotHAMBURG” versteht auch die ICANN, bei der man sich für .hamburg bewerben muss.
CDU/CSU und SPD für .hamburg
Der Antrag der CDU/CSU und SPD u.a. zu Top-Level-Domains für Städte unterstützt natürlich auch eine .hamburg:
Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD setzen sich für die Zulassung neuer Top-Level-Domains (Internetadressen) mit regionalem und kommunalem Bezug ein – wie etwa „.bayern” oder „.berlin”. In ihrem gemeinsamen Antrag 16/4564 fordern sie die Bundesregierung auf, sich für die Zulassung bei der Internet Corporation for Assigned Names (ICANN) einzusetzen. Die ICANN, eine privatrechtliche Organisation US-amerikanischen Rechts, entscheidet über die Verwaltung von Namen und Adressen im Internet. Sie beschließt auch Standards für Technik und Verfahren. Deutschland ist durch die Bundesregierung im so genannten „Regierungsbeirat” der ICANN (Governmental Advisory Committe/GAC) vertreten.
Union und Sozialdemokraten begründen ihren Antrag mit der großen Bedeutung von Internetadressen für Wirtschaft, Kultur, Politik und Bürger. Sie böten für die betroffenen Regionen und Kommunen einen wirtschaftlich relevanten Standortvorteil im nationalen und internationalen Wettbewerb. Die Bundesregierung solle sich zudem für eine weitere Flexibilisierung des Zeichensatzes bei der Vergabe von Internetadressen stark machen. Denn so soll auch der Gebrauch von Umlauten möglich werden. Die Antragsteller fordern zudem einen besseren Schutz der so genannten Whois-Daten im Internet. Diese Daten von Personen, die eine Internet-Domain registriert haben, würden derzeit massenhaft für den Versand unverlangter Werbung, so genannter Spams, und für Betrügereien missbraucht. Es sei deshalb genau zu prüfen, wem und für welche Zwecke diese Daten zukünftig zur Verfügung gestellt werden dürfen.
Quelle: Deutscher Bundestag