Die wich­tigs­te Nach­richt vom 37. ICANN-Mee­ting in Nai­ro­bi ver­gan­ge­ne Woche ist, dass es bei der Ein­füh­rung neu­er Endun­gen wie .ham­burg wie­der vor­an­geht. Wir hat­ten uns mit den ande­ren deut­schen Top-Level-Domain-Initia­ti­ven wie .ber­lin, .bay­ern und .köln dafür ein­ge­setzt, dass das vor­ge­schla­ge­ne Vor­be­wer­bungs­ver­fah­ren (Expres­si­ons of Inte­rest, kurz EOI) nicht statt­fin­den wird. Das ICANN-Direk­to­ri­um lehn­te das EOI mit gro­ßer Mehr­heit am letz­ten Tag des Mee­tings ab. Sie sahen kei­nen Sinn ein Vor­be­wer­bungs­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren, solan­ge die fina­len Richt­li­ni­en für neue Top-Level-Domains noch nicht fest­ste­hen. Zudem wür­de der gesam­te EOI-Pro­zess nur zu wei­te­ren Ver­zö­ge­run­gen füh­ren. Außer­dem wur­de die Mög­lich­keit, den EOI-Pro­zess für spe­ku­la­ti­ve Zwe­cke zu miss­brau­chen, inten­siv dis­ku­tiert. Spe­ku­lan­ten hat­ten bereits dar­auf gesetzt hat­ten, sich über das Vor­be­wer­bungs­ver­fah­ren einen Platz für deut­sche Top-Level-Domains wie .ber­lin und .bay­ern zu sichern, die­ser Plan dürf­te nun wohl geplatzt sein. 

Regionale Unterstützung bei geoTLDs erforderlich

Der Ver­tre­ter der Bun­des­re­gie­rung im Regie­rungs­bei­rat GAC bei ICANN, Herr Hubert Schött­ner aus dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie, wies in der Sit­zung der Regie­rungs­ver­tre­ter dar­auf hin, dass Bewer­ber für eine deut­sche GeoTLD wie .ham­burg sowie­so erst mit einer Unter­stüt­zung der ent­spre­chen­den Gebiets­kör­per­schaf­ten und des Bun­des für ihre Initia­ti­ven rech­nen kön­nen, wenn die fina­len Aus­schrei­bungs­be­din­gun­gen fest­ste­hen. Der Zeit­plan für die Ein­füh­rung von .ham­burg ändert sich nach Weg­fall des EOI nicht wesent­lich. Wir rech­nen damit, dass die ers­ten .ham­burg-Domains im 2. Halb­jahr 2011 zu benut­zen sein werden.